Samstag, Februar 15, 2025
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Mein Umstieg vom NAS zum DAS!

NAS vs. DAS – Welches System passt zu dir?
Wenn es um Datenspeicherung und -verwaltung geht, stehen viele Anwender*innen vor der Entscheidung: NAS (Network Attached Storage) oder DAS (Direct Attached Storage)? Beide haben ihre Stärken und Schwächen und sind für unterschiedliche Szenarien gedacht. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Merkmale, Vor- und Nachteile beider Systeme. Außerdem erzähle ich von meiner persönlichen Erfahrung beim Umstieg von einer Synology DS220+ auf ein TerraMaster D5 Hybrid.


1. Was ist ein NAS?

NAS (Network Attached Storage) ist ein Speichergerät, das direkt mit dem lokalen Netzwerk (LAN) verbunden wird und dadurch von mehreren Geräten gleichzeitig verwendet werden kann. Typische Merkmale sind:

Meine Synology DS220+ kurz vor dem Abbau!
  1. Eigenes Betriebssystem:
    NAS-Systeme (z. B. von Synology, QNAP, TerraMaster) verfügen meistens über ein spezielles Betriebssystem, das die Verwaltung von Benutzern, Freigaben, RAID-Konfigurationen und Apps ermöglicht.
  2. Zugriff über das Netzwerk:
    Du kannst von jedem Gerät im Heimnetzwerk oder via Internet (wenn entsprechend konfiguriert) auf das NAS zugreifen, seien es Windows-PC, Mac, Linux oder auch Tablets und Smartphones.
  3. Vielseitige Funktionen und Apps:
    Moderne NAS-Modelle bringen eigene Ökosysteme mit. Beispiele sind:
  • Multimedia-Server (Plex, DLNA, iTunes-Server, Video Station usw.)
  • Backup-Lösungen (Time Machine für macOS, Backup-Apps für Windows usw.)
  • Surveillance Station (Videoüberwachung)
  • Docker-Unterstützung, Webserver, Datenbanken, Git-Server u. v. m.
  1. Mehrbenutzerumgebung:
    Ein NAS ist in der Regel dafür ausgelegt, mehreren Personen oder Abteilungen im selben Netzwerk Speicherplatz bereitzustellen. Jeder Benutzer kann eigene Zugriffsrechte und eigene Ordner erhalten.
  2. Hohe Datensicherheit (RAID):
    NAS-Systeme ermöglichen in der Regel den Einsatz von RAID-Leveln (z. B. RAID 1, 5, 6, SHR bei Synology), wodurch Daten gegen Festplattenausfälle geschützt werden können.

Vorteile eines NAS

  • Zugriff von überall (lokal oder remote)
  • Zentrale Datenhaltung für mehrere Geräte und Personen
  • Vielseitige Dienste und Apps (Streaming, Backups, Synchronisierung)
  • Erweiterbare Funktionen dank verschiedener NAS-Apps und Pakete
  • Benutzerverwaltung und Freigabekontrolle

Nachteile eines NAS

  • Höhere Anschaffungskosten: NAS-Gehäuse mit eigenem OS und ggf. leistungsfähiger CPU sind oft teurer als reine Festplatten-Gehäuse (DAS).
  • Komplexere Einrichtung: Wer alle Funktionen nutzen will, muss sich intensiver mit der NAS-Software auseinandersetzen (Ports freigeben, Benutzerrechte, Netzwerkfreigaben).
  • Abhängig vom Netzwerk: Die Datentransferrate ist von der Netzwerkgeschwindigkeit (LAN, ggf. WLAN) und vom verbauten Prozessor abhängig.

2. Was ist ein DAS?

DAS (Direct Attached Storage) beschreibt Speicher, der direkt per Kabel (USB, Thunderbolt, eSATA, SAS o. Ä.) an einen Computer angeschlossen wird. Typische Merkmale sind:

  1. Einfache Verbindung:
    Ein DAS wird wie eine externe Festplatte betrieben – man schließt es an einen USB- oder Thunderbolt-Port an und schon steht der Speicher im Betriebssystem zur Verfügung.
  2. Keine eigene Netzwerkanbindung:
    Das DAS taucht nicht im Netzwerk als eigenständiges Gerät auf, sondern läuft über den angeschlossenen Rechner. Dieser Rechner kann die Daten wiederum freigeben, wenn er eingeschaltet ist.
  3. Eingeschränkte Mehrbenutzerunterstützung:
    Theoretisch kann ein DAS für mehrere Benutzer freigegeben werden, allerdings nur über Freigaben des Host-Rechners (z. B. Windows-Freigaben). Sobald der Hauptrechner aus ist, steht der Speicher nicht mehr zur Verfügung.
  4. RAID-Controller oft integriert:
    Viele DAS-Gehäuse, vor allem in höheren Preis- und Leistungsbereichen, bieten integrierte RAID-Optionen (RAID 0, 1, 5, 10 usw.). Einige Modelle können über DIP-Schalter oder eine Software konfiguriert werden.
  5. Performance:
    In der Regel ist die Leistung bei direktem Anschluss höher als über das Netzwerk. Insbesondere moderne Thunderbolt- oder USB-Standards (USB 3.2 Gen2 oder Thunderbolt 3 bzw. 4) erreichen sehr hohe Transferraten.

Vorteile eines DAS

  • Einfache Einrichtung – anschließen und loslegen
  • Höhere Übertragungsgeschwindigkeiten durch direkte Verbindung
  • Meist günstiger als ein NAS mit ähnlicher Speicherkapazität
  • Weniger Overhead (kein eigenes OS, keine Netzwerkprotokolle)

Nachteile eines DAS

  • Kein eigenständiger Netzwerkzugang: Ein DAS ist auf den Host-Rechner angewiesen.
  • Begrenzte Mehrnutzerumgebung: Ohne den Host-Rechner läuft nichts. Freigaben müssen separat eingerichtet werden.
  • Weniger Zusatzfunktionen: Man hat in der Regel kein App-Ökosystem wie bei Synology oder QNAP.

3. Mein Wechsel: von Synology DS220+ zu TerraMaster D5 Hybrid

Ich selbst habe jahrelang ein Synology DS220+ genutzt. Die Gründe für den Wechsel zum TerraMaster D5 Hybrid waren unter anderem:

  1. Performance und Arbeit mit großen Dateien:
    Da ich häufig mit großen Mediendateien (Videos, Fotos in RAW) arbeite, brauchte ich schnellere Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Ein DAS bietet mir durch den direkten Anschluss an den Rechner eine deutlich höhere Datenrate.
  2. Kostengünstigere Kapazitätserweiterung:
    Ein reines DAS-Gehäuse ist meist günstiger als ein NAS-Gehäuse, weil weniger Hardware-Komponenten (CPU, RAM, Netzwerk-Controller) integriert sind. Dadurch konnte ich mehr Budget in größere oder schnellere Festplatten investieren.
  3. Einfachere Handhabung:
    Ich habe bereits einen Hauptrechner (einen PC), der immer läuft, wenn ich arbeite. Daher brauche ich die Netzwerkfunktionen eines NAS nicht mehr unbedingt. Wenn ich unterwegs bin und externen Zugriff will, kann ich immer noch z. B. über Remote-Desktop oder eine Cloud-Lösung agieren.

Der TerraMaster D5 Hybrid bietet verschiedene RAID-Modi (RAID 0, 1, JBOD) und lässt sich per USB 3.1 Type-C anschließen bzw. Thunderbolt 4. Bei diesem Modell kann ich zwei HDD als Cold Speicher verwenden (für Dateien die ich nicht so häufig oder auch schnell benötige), sowie einem Hot Speicher für Daten, welche ich performant bearbeiten möchte. Gerade weil ich bei meinem neuen Mac mini Pro Geld bei der Anschaffung eingespart habe um nicht die übertriebenen Preise für Festplatten- Upgrades zu bezahlen, stoße ich allein schon bei meiner Fotomediathek direkt an meine Grenzen. Dieses hilft mir das DAS auszugleichen! Besonders interessant bei dem Terramaster ist die Möglichkeit drei NVME M2 (2280) Riegel zu verbauen. Bisher habe ich kein Gerät zu einem erschwinglichen Preis gefunden welches ebenfalls über Thunderbolt 4 angebunden wird und mehr als zwei Riegel aufnehmen kann. Natürlich sind bei den ein Slot Gehäusen noch weit höhere Übertragungsgeschwindigkeiten möglich, jedoch reichen mir die 980 MB/s vorkommen aus!

Persönliche Erfahrungen

  • Performance: Tatsächlich spüre ich im Arbeitsalltag eine höhere Performance, vor allem bei Video-Workflows.
  • Verwaltung: Im Vergleich zur Synology-Oberfläche sind die Konfigurationsmöglichkeiten stark reduziert – aber das war für mich in Ordnung, da ich hauptsächlich schnellen Speicher wollte.
  • Zugriff im Netzwerk: Ich muss nun manuell Freigaben über meinen Rechner einrichten, wenn ich Daten beispielsweise an meinen Laptop im Heimnetz verteilen will. Das geht, ist aber nicht so bequem wie die integrierten NAS-Funktionen.
  • Wartung: Kein zusätzliches System, das Software-Updates braucht, keine weiteren Hintergrundprozesse – das kann Vor- und Nachteile haben.
  • Sicherheit: Sicherlich ist Synology was Updates angeht ordentlich hinterher, jedoch ist eine dauerhaft am Netzwerk eingebundene Festplatte immer ein potenzielles Angriffsziel was bei einem DAS nur dann möglich wäre, wenn der Angeschlossene Rechner auch eingeschaltet ist.

4. Entscheidungshilfe – Wann NAS, wann DAS?

Ob NAS oder DAS besser ist, hängt stark vom Anwendungsfall ab. Hier ein paar Faustregeln:

  1. NAS ist ideal, wenn …
  • mehrere Personen ständig auf denselben Datenpool zugreifen müssen.
  • du deine Dateien auch ohne eingeschalteten PC oder Host-Rechner im Netzwerk haben willst.
  • du zusätzliche Dienste wie Video-/Musik-Streaming, Überwachungskameras (Surveillance Station) oder automatisierte Backups für mehrere Geräte nutzen willst.
  • du wert auf ein eigenes Betriebssystem mit vielen Apps und Verwaltungs-Features legst.
  1. DAS ist ideal, wenn …
  • du maximale Geschwindigkeit über eine direkte Kabelverbindung (z. B. USB 3.2, Thunderbolt) benötigst.
  • du nur einen Hauptrechner hast und den Speicher nicht permanent im Netzwerk für andere freigeben musst.
  • du ein einfaches und kostengünstigeres System haben willst, bei dem keine separaten Netzwerkfunktionen benötigt werden.
  • du zwar RAID-Schutz willst, aber keine vollwertige NAS-Umgebung brauchst.

Bedenkt das man meine Erfahrungen auch ein stück weit relativieren kann. Immerhin gibt es einiges NAS Systeme die auch eine 10 Gbe Netzwerkanbindung haben und damit um einiges schneller sind. Gerade die Systeme von UGREEN finde ich hier sehr interessant. Aber man darf auch nicht vergessen das die für NAS ausgelegten Festplatten um einiges teurer sind und ihr auch ein Netzwerk braucht, welches die volle Leistung des NAS abrufen kann.

Der jedoch finale Punkt für meine Entscheidung war super Banal. Ich nutze ja einen MAC und möchte auch die volle Funktionalität ausschöpfen. Dazu gehört in jedem Fall die Fotomediathek mit seinen Scanfunktionen auf Personen, Ereignisse und co. Die Dateien für diese Datenbank lassen sich aber nur schwer bis garnicht auf einen NAS auslagern und wie bisher beschrieben ist die Mac interne Platte zu klein dimensioniert.

Mir ist bewusst, dass sowohl Synology als auch UGREEN ähnliche Funktionen bieten. Ich will sie aber eben auf dem MAC nutzen!


5. Fazit

Der Vergleich zwischen NAS und DAS ist letztlich eine Frage deiner Bedürfnisse und Workflows:

  • NAS ist der Alleskönner im Netzwerk: perfekt für Mehrnutzer-Umgebungen, Medienserver, Backups und vielseitige Apps. Dafür ist es etwas teurer und eventuell langsamer bei großen Datenmengen, weil die Daten übers Netzwerk laufen.
  • DAS bietet direkte, oft schnellere Verbindungen (z. B. über USB oder Thunderbolt), ist günstiger und einfacher zu bedienen. Dafür verlierst du Komfort-Features wie zentrale Netzwerkfreigaben ohne laufenden Host-Rechner und das umfangreiche App-Angebot eines NAS.

Mein persönlicher Schritt vom Synology DS220+ zum TerraMaster D5 Hybrid hat sich vor allem in puncto Performance und Kosten ausgezahlt. Ich benötige keine ständige Verfügbarkeit von Dateien im Netzwerk und kann mit dem DAS problemlos meine Videoprojekte bearbeiten. Wenn du allerdings eine zentrale Lösung für mehrere Geräte und Anwender in deinem Haushalt oder Unternehmen suchst, ist ein NAS nach wie vor die erste Wahl.

Tipp: Überlege dir vor dem Kauf genau, welche Funktionen du wirklich brauchst. Geht es dir in erster Linie um das einfache Speichern großer Datenmengen an einem Hauptrechner, machst du mit einem DAS nichts falsch. Willst du dagegen eine gemeinsame Multimedia-Bibliothek, automatisierte Backups, Nutzerverwaltung oder Zugriffe von überall, führt an einem NAS kaum ein Weg vorbei. So vermeidest du Fehlkäufe und kannst dein Budget optimal einsetzen.

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